Die blonde Geisha by Jina Bacarr

Die blonde Geisha by Jina Bacarr

Autor:Jina Bacarr
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2012-12-18T23:00:00+00:00


10. KAPITEL

I n eine Ecke der Rikscha gedrückt starrte Mariko aus dem Fenster. Sie konnte hören, wie Hisa schwer aber gleichmäßig atmete, er trug nur ein Lendentuch, sein muskulöser Körper glänzte im Regen. Aufreizend. Mariko konnte verstehen, warum Kathlene so verrückt nach dem Rikscha-Jungen war.

Wie es wohl wäre, mit ihm die Lust der Liebe zu entdecken? Wie würde sich sein Jadestab tief in ihr anfühlen? Zu spät erkannte sie, dass ihre vor Erregung geröteten Wangen von der Papierlaterne an der Rikscha beleuchtet wurden.

Aber vor den Göttern konnte man sich sowieso nicht verstecken, sie betete nur darum, dass sie verständnisvoll waren und sie nicht bestraften. Als ob er ihre Gedanken erraten hätte, drehte der Rikscha-Junge sich um und signalisierte ihr mit ausgestreckter, schlängelnder Zunge, dass er ihre Wünsche nur zu gern befriedigen würde.

Verschämt wandte sie den Blick ab. Sie musste Okâsan gehorchen und sich für den ihr bestimmten Wohltäter aufbewahren.

Obwohl Mariko sich nicht besonders hübsch fand, so konnte sie es doch kaum noch erwarten, dem ausgewählten Mann Vergnügen zu bereiten. Sie wollte alles tun, was von ihr verlangt wurde. Sie kicherte. Sie würde es sogar zulassen, mit weit gespreizten Beinen und gefesselt auf dem Boden zu liegen, umflossen von der Seide eines schönen goldenen Kimonos.

Das war schließlich ihre Pflicht, nicht wahr?

Mariko lachte. Oft hatte sie durch ein Guckloch beobachtet, wie Youki Kunden unterhielt. Meistens hob sie ihren Kimono, dann den darunter liegenden Kimono und entblößte nicht nur ihre schlanken Schenkel und den flachen Bauch, sondern auch die herrliche, cremige Feuchtigkeit ihres Schoßes. Das veranlasste die Kunden, sich auf sie zu werfen und in ihr zu versinken, bis ihre Schreie heiser wurden.

Mariko fasste sich an die heißen Wangen. Was für ein furchtbares Mädchen sie war, nicht wert, eine Geisha zu sein, wenn sie an so etwas dachte, während ihre Freundin irgendwo in der Nacht herumirrte. In der Dunkelheit, in der an jeder Straßenecke Dirnen auftauchten.

Kurtisanen.

Sie versteckte die untere Gesichtshälfte hinter dem Fächer, während sie eine Frau in einem hauchdünnen Kimono mit tiefroter und goldener Schärpe und einer viel zu großen Schleife betrachtete. Sie trottete mit ihren hohen Holzsandalen über die feuchten Steine, schwang mit den Hüften, ihr weißes Gesicht, die roten Lippen und schwarzen Augenbrauen zeigten keine Spur von Gefühl. Besonders fielen Mariko ihre pink lackierten Fußnägel auf. Wie viele Männer hatten in dieser Nacht schon den Futon mit ihr geteilt, sie gestreichelt, sie geleckt, bevor sie in sie drangen und die Frau ihre schönen pinkfarben lackierten Zehen einrollte?

Mariko seufzte tief und befahl Hisa, schneller zu laufen. Keine Zeit zum Bummeln, der Morgen würde bald dämmern, sie wollte nicht eine Sekunde länger ohne ihre Freundin sein. Die grausamen Worte, die sie Kathlene entgegengeschleudert hatte, taten ihr jetzt leid. Warum hatte sie so etwas gesagt? Sie kannte die Antwort. Es hatte sie wütend gemacht, dass ihre Freundin so verrückt nach dem Rikscha-Jungen war.

Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, lag es nicht nur an ihrem Pflichtgefühl, sondern an der Tatsache, dass sie selbst Hisa so gut aussehend und begehrenswert fand. In Wahrheit wünschte sie, dass er sie entkleidete und sich neben sie auf ihren Futon legte.



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